Eröffnung des neuen Rathauses

„Es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sei, und besonders nicht, daß er alleine arbeite; vielmehr bedarf er der Teilnahme und Anregung, wenn etwas gelingen soll.“ Mit diesem Zitat Johann Wolfgang von Goethes über Gemeinschaft eröffnete Bürgermeister Stefan Ploog am Abend des 06. Juni 2019 offiziell das neue Rathaus der Gemeinde Kropp und vor allem auch das neue Verwaltungsgebäude des Amtes Kropp-Stapelholm. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung mischten sich unter die über 150 geladenen Gäste; darunter unter anderem Minister Hans-Joachim Grote (Minister für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein), Frau Dr. Monika von Hassel, langjährige und enge Freundin des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ und der Gemeinde und Ehefrau des verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein und Bundesministers der Verteidigung Kai-Uwe von Hassel (seit September 1997 Namensgebers der Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne), sowie Kropps Ehrenbürgermeister Reinhard Müller. Bereits am Vormittag hatten alle Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich die neuen Räume des Rathauses anzusehen und ihre Fragen den Vertretern aus Verwaltung und Politik zu stellen.

Bürgermeister Ploog betonte in seiner Rede, dass es sich für die Kropper um einen ganz besonderen Tag handele und dankte seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus für deren Einsatz, Geduld und gelegentlich auch Langmut während der langen Bauphase. Er stellte insbesondere den großen Einsatz aller helfenden Hände der vergangenen Tage heraus, der es ermöglichte, „dass es heute so schön ist.“

Rückblickend auf das Goethe-Zitat konstatierte Ploog, dass an Teilnahme und Anregung kein Mangel festzustellen war und dass mit viel gemeinsamer Arbeit wirklich dieses Bauwerk entstanden sei. Mit Überzeugung sagte Ploog schon jetzt: „Es ist gelungen“.

Das Rathaus sei ein Dienstleistungszentrum für alle Kropper Bürgerinnen und Bürger und alle Einwohner des Amtes Kropp-Stapelholm. Es eröffne neue, bisher nicht vorhandene, Möglichkeiten. Es sei barrierefrei in allen Ebenen, es wäre nach neuesten energetischen Erkenntnissen gebaut und das Prinzip einer Kraft-Wärme-Kopplung würde genutzt. Endlich arbeite die Verwaltung gemeinsam unter einem Dach und zwar in hellen, freundlichen Räumen mit ausreichend Nutzungskapazitäten für künftige Aufgaben. Die technische Ausstattung sei auf dem neuesten Stand und es gäbe ausreichend Platz für Besprechungen. Die Bürgerinnen und Bürger des Amtes Kropp-Stapelholm fänden ein modernes Bürgerbüro mit bürgerfreundlichen Öffnungszeiten und einen großzügigen Eingangsbereich vor. Das Rathaus sei zudem mit einem schönen Trauzimmer ausgestattet. Alle Fraktionen hätten einen eigenen Raum für Besprechungen und der Ratssaal sei multifunktional nutzbar, führte Bürgermeister Ploog weiter aus.

Bürgervorsteher Klaus Lorenzen gab im Anschluss einen kurzen Auszug über die Entstehung des neuen Rathauses. Das alte Rathaus, welches 1967 gebaut worden ist, entsprach seinerzeit den Anforderungen des Amtes Kropp. Kropp ist aber sukzessive gewachsen und die Einwohnerzahl stieg dementsprechend. Als dann die Auflage des Landes Schleswig-Holstein kam, die Ämter Kropp und Stapelholm müssten auf Grund ihrer zu geringen Einwohnerzahl fusionieren, stieg der Verwaltungsaufwand im Rathaus dramatisch. Mussten zuvor knapp 7.000 Einwohner aus 7 Gemeinden verwaltet werden, waren es nunmehr ca. 17.000 Einwohner aus 15 Gemeinden. Somit war das Rathaus am Ende seiner Kapazitäten bzw. bereits darüber hinaus.

Ferner wurden im alten Rathausgebäude erhebliche Mängel festgestellt, ergänzte Lorenzen. Ein undichtes Dach, schlechte Isolierung, eine kaum zeitgemäße Unterbringung sowie fehlende Barrierefreiheit. Schließlich warf erheblicher Schimmelbefall im Keller des Gebäudes die Frage auf: Sanierung oder Neubau? Diese Frage wurde ausgiebig in den Fachgremien sowie in einer dafür eigens einberufenen Einwohnerversammlung kritisch diskutiert und führte in seiner 16. Sitzung am 26. April 2016 in letzter Konsequenz zu der Entscheidung der Gemeindevertretung: Neubau des Rathauses. Bürgervorsteher Klaus Lorenzen nannte diese Entscheidung klug und weitsichtig und lobte alle Bediensteten für Ihre Geduld. Die Hoffnung habe motiviert und die Arbeit habe unter der schwierigen Situation nicht gelitten. Lorenzen betonte weiter die positive Wirkung durch die Rückkehr der Bauabteilung und die damit verbundenen kurzen Wege und schnellen Erledigungen. Parteiübergreifend sei Großes geleistet worden und gemeinsam könne man stolz sein.

Innenminister Grote, der selbst 19 Jahre das Amt eines (Ober-)Bürgermeisters innehatte, fragte in seiner Ansprache: „Kann es eigentlich etwas schöneres geben für einen Bürgermeister, selber wieder zu einer solchen Veranstaltung zu kommen?“ Minister Grote übermittelte Grüße des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther und erläuterte dann die Bedeutsamkeit des Rathauses aus seiner Sicht. Ein Rathaus habe mehrere Funktionen: Es sei zweiter und dritter Ort. Der erste Ort im Leben eines Menschen sei die Familie und das soziale Umfeld. Der zweite Ort sei der Arbeitsplatz. Dies treffe also auf die Menschen im Rathaus zu, die dort arbeiten und der dritte Ort sei der Ort der Begegnung – der Ort, an dem auch Zukunft maßgeblich gestaltet werde, so Grote. Im Rathaus müsse gemeinsamer Dialog zwischen Haupt- und Ehrenamt für die Herausforderungen der Zukunft stattfinden. Die ersten beiden Fragen bei neuen Themen „Was soll es kosten?“ und „Wie willst Du es machen?“ dürften nicht k.o.-Kriterien sein, Ideen zu haben und untermauerte seine Ansicht mit einem Zitat Henry Fords.

Das Rathaus sei ein Ort, um mit Mut, Zuversicht und Ideen die Zukunft gemeinsam zu gestalten und dabei in einer digitalen Gesellschaft über (Amts-) Grenzen hinaus zu denken. Minister Grote beglückwünschte Kropp zu seinem neuen Rathaus und wünschte viel Freude, gute, heiße und strittige Beratungen für die Kommunalpolitik und viel Erfolg und allzeit Glückauf für die Gemeinde.

Kreispräsident Ulrich Brüggemeier sprach in seiner Rede von einem besonderen Tag für alle Bürgerinnen und Bürger, denn mit der Eröffnung des neuen Rathauses begänne ein neues Zeitalter für Verwaltung und Politik. Man habe ab sofort viel mehr Platz und gut zwei Jahre Provisorium seien nun vorbei. Brüggemeier betonte bei seiner Rede, dass das Rathaus (fast) fristgerecht und im finanziellen Budget fertiggestellt worden sei.

Als Vertreterin aller Gemeinden des Kreises und als Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages auf Kreisebene übermittelte Petra Bülow ihre Glückwünsche zum neuen Rathaus. Moderne Räume seien wichtig für das Arbeitsklima und ein attraktiver Arbeitsplatz in einem attraktiven Gebäude mindere den Fachkräftemangel, so Frau Bülow. Das neue Rathaus Kropp habe Strahlkraft für die ganze Region.

Amtsvorsteher Ralf Lange nannte den heutigen Tag einen Tag der Freude nach über zwei Jahren Bauzeit. Ein weiteres Projekt sei abgeschlossen und ein zukunftsorientiertes Gebäude dabei entstanden. Das Rathaus sei mehr als ein Gebäude, denn es nähme im Leben einer Kommune seit jeher eine zentrale Bedeutung ein. Es sei Sitzungsort des Gemeinderates und des Amtsausschusses und ein Rathaus aller Umlandgemeinden. Für eine Vielzahl von Anliegen sei das Rathaus eine zentrale Anlaufstelle. Getreu dem Motto: „Geht Dir der Rat aus, so geh‘ ins Rathaus!“

Der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“, Kommodore Kristof Conrath, ergänzte in seiner Rede: „Sie haben Großes geschaffen.“ Er zitierte den damaligen Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel mit den Worten: „Die Kommunen mögen eine Brücke zwischen Rathaus und Kaserne schlagen, um dem Soldaten in seiner Gemeinde ein wirklich menschliches Zuhause zu geben.“ „Kai-Uwe von Hassel wäre hochzufrieden, wenn er sehen könnte, wie sehr sein Wunsch hier in dieser Gemeinde Kropp in Erfüllung gegangen ist“, so Conrath.

Carsten Saß als Vorsitzender und Vertreter des Handel, Handwerk & Gewerbevereins Kropp e.V. (HHG) sprach über den Abriss des alten Rathauses von einem fehlenden Puzzleteil für Kropp. Mit dem Gebäude des neuen Rathauses sei das Puzzle nun endlich wieder komplett.

Frau Dr. Monika von Hassel, die eigens für die Eröffnung des Rathauses aus Ihrer Heimat Bonn angereist war, wollte ihrer Verbundenheit zu Kropp besonderen Ausdruck verleihen. Sie überreichte daher Bürgermeister Ploog stellvertretend für das Rathaus ein ganz persönliches Geschenk. Der Holzschnitt „Singende Fischer“ des Künstlers Friedrich Karl Gotsch aus dem Jahr 1922, welchen sie 1972 zum 1. Geburtstag als Ehefrau von Kai-Uwe von Hassel von ihrem Mann als Geschenk erhalten hatte, wird künftig das neue Rathaus schmücken.

Wir, die Allgemeine Wählergemeinschaft Kropp (AWK), sind stolz auf unser gemeinsames neues Rathaus. Wir freuen uns, künftig in den modernen und großzügigen Räumen des Rathauses tagen zu dürfen. Wir laden Sie herzlich ein, das neue Rathaus zu besuchen und auch den öffentlichen Sitzungen beizuwohnen. Allen Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung wünschen wir viel Freude in ihren neuen Büros und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen allen Protagonisten.

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